Welche Sachverständigen Ausbildung gibt es?
Es gibt verschiedene Namen für Sachverständige. Diese treten mit unterschiedlichen Bezeichnungen am Markt auf:
Der öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige (öbv) erfüllt die strengen Anforderungen, die vom Gesetzgeber vorgeschrieben sind, um die Qualität und Verlässlichkeit von Gutachten sicherzustellen. Vor seiner Bestellung wird er umfassend auf seine persönliche Eignung sowie seine besonderen fachlichen Kenntnisse geprüft und daraufhin vereidigt. Diese Qualifikation ist speziell darauf ausgerichtet, qualitativ hochwertige und objektive Gutachten zu erstellen, die sowohl Privatpersonen als auch Gerichten als Entscheidungsgrundlage dienen können.
Nach der öffentlichen Bestellung unterliegt der öbv Sachverständige einer fortlaufenden Verpflichtung, sein Wissen aktuell zu halten und regelmäßig nachzuweisen. Dazu gehört, dass er jährlich rund vier Tage an Fort- und Weiterbildungen absolvieren muss, um den hohen Anforderungen seines Berufs gerecht zu werden und seine Expertise ständig zu erweitern.
Die Bezeichnung „öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger“ ist rechtlich geschützt und darf ausschließlich von Personen geführt werden, die diese strengen Qualifikationen nachweisen können. Jeder, der sich unrechtmäßig als öbv Sachverständiger ausgibt, begeht eine Straftat gemäß § 132a StGB (Amtsanmaßung) und muss mit entsprechenden rechtlichen Konsequenzen rechnen. Dieses Schutzsystem dient sowohl der Qualitätssicherung als auch dem Schutz von Auftraggebern vor unqualifizierten Anbietern.
Ohne nachgewiesene Qualifikationen sind im Wettbewerb häufig folgende Berufsbezeichnungen zu finden:
- Freier Sachverständiger
- Gutachter
- Experte
- Sachkundiger
Dabei handelt es sich oft um Tätigkeiten, die keine formelle, gesetzlich geregelte Qualifikation erfordern. Dies bedeutet, dass es keine standardisierten Voraussetzungen gibt, die eine Person erfüllen muss, um diese Titel zu tragen. Der Auftraggeber steht somit vor der Herausforderung, selbst die Eignung, Fachkenntnisse und Erfahrung der jeweiligen Person zu beurteilen. Es liegt in seiner Verantwortung, sich gründlich über die Qualifikationen, Referenzen und das Fachwissen der potenziellen Dienstleister zu informieren, um sicherzustellen, dass die gewünschte Expertise für den Auftrag tatsächlich gegeben ist.
Anerkannte Sachverständige von privaten Organisationen können von privaten Organisationen wie Automobilclubs, Verbrauchervereinigungen oder gemeinnützige Institutionen gestellt werden. Deren Qualifikationen werden nur von der eigenen Organisation überwacht.